Von Marrakesch nach Tanger Med, oder: Der ganz normale Wahnsinn vor der Fähre

Letzter Tag in Marokko!

Die Mission: 605 Kilometer von Marrakesch nach Tanger Med runterspulen und irgendwie die Fähre Richtung Gibraltar erwischen.

Klingt einfach? War’s natürlich nicht.


Angekommen am Hafen wurden wir in ein echtes Abenteuer deluxe geworfen: Passkontrollen hier, Scans da, Drogenhunde schnüffeln durch die Gegend, als hätten sie was zu feiern. 

Wir kamen uns vor wie in einer Mischung aus Actionfilm und Dokumentation über Grenzkontrollen.

Insgesamt viermal Pass zeigen, dreimal das Fährticket vorzeigen, man hätte meinen können, wir wollten den Präsidenten schmuggeln.


Dann endlich: Schiff in Sicht! 

Allerdings, Überraschung, die Mittagsfähre war ausgefallen. 

Das heißt: eine Menge Autos, Laster und Wohnmobile standen schon seit Stunden in der Sonne und warteten sehnsüchtig aufs Einsteigen. 

Wir rollten also in die Schlange und hofften das Beste.

Mit ein bisschen Glück, Nerven und gefühlt fünf Millimetern Abstand zum nächsten Wagen schafften wir’s gerade noch so aufs Schiff. 

Das Beladen war ein kleines Chaosballett, kreuz und quer, wie Tetris auf Level 99.

 Aber: Wir waren drauf!


Die Überfahrt war zum Glück ruhig. Kein Wellengang, keine Seekrankheit,fast schon verdächtig entspannt. 

Doch kaum in Europa angekommen, wartete das nächste Drama: Ein LKW vor uns verlor Öl, und zwar nicht ein bisschen, sondern gefühlt den gesamten Motorinhalt. 

Die Fähre stand, alle mussten warten, bis geputzt und der Laster abgeschleppt war. 

Na klar.


Als wir endlich wieder festen Boden unter den Rädern hatten, waren wir einfach nur froh. 

Wir hatten ein Hotelzimmer in Algeciras gebucht, Thomas hat das super geplant.

Dort angekommen, machten wir uns direkt daran, die groben Schotterreifen runterzunehmen und die normalen Autobahnreifen draufzupacken.

 Der Unterschied war sofort hörbar: Stille. Fast wie Wellness fürs Auto.


Müde, aber glücklich fielen wir ins Bett.

Und morgen? Da geht’s los mit der Heimreise Richtung Schweiz. 

Mal sehen, was da noch auf uns wartet,langweilig wird’s bestimmt nicht.


Fazit: Marokko, du warst wild, herzlich, wunderschön und manchmal ein bisschen verrückt. 

Wir kommen wieder. Irgendwann. 

Aber jetzt freuen wir uns auf ein bisschen europäische Ordnung und eine Dusche ohne Sand.


Bis bald, auf zur nächsten Runde Abenteuer!